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Kunsthalle Bielefeld: Edith Dekyndt, »Erzähl uns etwas, das niemand weiß«, 5. Juli bis 26. Oktober 2025Zoom Button

Edith Dekyndt, »The Deodants 01«, 2015, Baumwollleinwand auf Keilrahmen gespannt, Dichlorcarben, Weinstein, 31,5 mal 33,5 Zentimeter. Foto: Courtesy the artist and Galerie Greta Meert, VG Bild Kunst, Bonn 2025, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Kunsthalle Bielefeld: Edith Dekyndt, »Erzähl uns etwas, das niemand weiß«, 5. Juli bis 26. Oktober 2025

#Kunsthalle #Bielefeld: Edith Dekyndt, »Erzähl uns etwas, das niemand weiß«, 5. Juli bis 26. Oktober 2025

#Bielefeld, 5. Juni 2025

Die Kunsthalle Bielefeld zeigt mit »Erzähl uns etwas, das niemand weiß« die erste umfassende museale Einzelausstellung der belgischen Künstlerin Edith Dekyndt (geboren 1960) in Deutschland. Mehr als 60 Arbeiten – darunter eigens für die Ausstellung entwickelte, ortsspezifische Neuproduktionen – treten in einen subtilen Dialog mit der Geschichte, Materialität und Atmosphäre des Ortes.

Was haben ein durch die Kunsthalle schwebender blauer Ball, ein sich auflösender textiler Vorhang, ein knorriger Ast mit schimmernden Erweiterungen und ein Lassowerfer gemeinsam? Die Werke machen sinnlich erfahrbar, was natürliche und gesellschaftliche Prozesse antreibt.

Edith Dekyndt begegnet den Ambivalenzen und mächtigen, zuweilen aggressiven Kräften, die unsere natürlichen wie geopolitisch instabilen Zeiten prägen, mit präzisen künstlerischen Setzungen in unterschiedlichsten Medien.

Dekyndts vielschichtiges Werk umfasst Video, Skulptur, Installation, Zeichnung, Sound und Performance. Mit minimalistischer #Ästhetik schafft sie poetische Reflexionen über universelle Phänomene und unsere #Welt, in der sowohl #Natur als auch #Kultur, das Urbane und das Ländliche insbesondere durch unsere Lebens und Handlungsweise einem tiefgreifenden Wandel unterworfen sind.

Der Titel der Ausstellung, »Erzähl uns etwas, das niemand weiß«, entstammt dem Buch »Die Ethik des Staubes« (1866) des britischen Universalgelehrten und Kunstkritikers John Ruskin, in dem sich in 10 Lektionen ein Dialog über #Naturwissenschaft, #Ethik und #Schönheit entspinnt. Im Titel klingt die Aufforderung an, Geheimnissen, dem bisher Unausgesprochenen oder nicht Gewussten Raum zu geben.

Zahlreiche Werke von Dekyndt sind von physikalischen und chemischen Phänomenen geprägt. An Fundstücken aus der Natur, Objekten des Alltags oder Zeugnissen der Kultur lässt die Künstlerin die stillen Kräfte natürlicher Verwandlungsprozesse wirken. Häufig setzt sie dafür Materialien wie Erde, Flüssigkeiten, Staub, Salze oder Textilien ein.

Darüber hinaus kombiniert sie Elemente der Natur wie versteinertes, fossiles Holz mit Formen, die durch KI berechnet wurden und im 3D Druckverfahren eine mögliche Fortsetzung des Wachstums manifestieren. So entstehen hybride Objekte zwischen Natur, Technologie und künstlerischer Fiktion – als Hommage an das, was verloren ging, unvollständig blieb oder erst noch denkbar wird.

Die Ausstellung beginnt mit der performativen Arbeit »Le cru et le cuit« (»Das Rohe und das Gekochte«), bezugnehmend auf Claude Lévi Strauss’ Analyse südamerikanischer Mythen. Eine in sich gekehrte und animalisch gebärdende Person bewegt sich zwischen gläsernen Vitrinen, zerkaut dabei rohe rote Beete, um sie wenig später auf Glasflächen auszuspucken. Tierischer Instinkt und gesellschaftliche Kodifizierung prallen aufeinander. Animalische Kräfte, Fragen nach Abgrenzung, Akzeptanz und Abjektion werden sinnlich erfahrbar. In den Ausstellungsräumen begleitet die Besucher das widerhallende Geräusch eines peitschenden Lassos. Die in einem Video dokumentierte Performance eines Lassoschwingers, dessen Seil die mit zarter Seide bespannte Wand immer wieder berührt und damit verletzt, ist als großflächige Projektion zum Skulpturenpark nach außen gerichtet.

Auch hier prallen die Schönheit harmonischer Kunstfertigkeit und die bedrohlichen, unkontrollierbaren Kräfte aufeinander. Aktuelle politische Geschehnisse und Entwicklungen, wie der #Krieg in der #Ukraine, sind im Werk Dekyndts niemals direkt angesprochen. Dennoch werden die Fragilität, die Spannung, die mit jeder Transformation einhergeht, stets deutlich.

Für die Ausstellung in der Kunsthalle Bielefeld hat #Dekyndt zudem eine Reihe neuer Arbeiten entwickelt, die sich mit der Identität des Hauses, seiner Architektur und Lage auseinandersetzen. Sie greift dabei auf die Sammlung der Kunsthalle und die Architektur des Hauses zurück. Das Wasser, welches aus dem unter dem #Museum kanalisierten Flussarm der #Lutter stammt, stößt einen Werkprozess an. Wasser als Metapher für Wandel und Vergänglichkeit steht der musealen Idee des Bewahrens gegenüber.

Durch Verschiebungen von Elementen wie zum Beispiel Vorhängen oder Teppichen, die dem Grundriss des Hauses folgen, hebt sie das Museum künstlerisch aus den Angeln. Dabei treten ihre Werke, die sich über beide Stockwerke ausbreiten, in einen Dialog mit ausgewählten Arbeiten aus der Sammlung. Prozessuales, Verwobenes, Verletzliches oder Gewachsenes interessiert auch hier, darunter Lucio Fontanas »Concetto spaziale, Attese, T 59 137« (1959), Gotthard Graubners »via lactae« (1960/61), oder selten gezeigte Positionen wie Walter Rombachs »#Nacht über der #Nordsee« (1961) oder Hans Schmitz Wiedenbrücks »Frau mit Reisigbündel« (1930er Jahre). Letzteres wurde seit über 80 Jahren nicht mehr gezeigt und fiel der Künstlerin auf, da es tatsächlich Staub angesetzt hatte. Schmitz Wiedenbrücks Werk war 1938 angekauft worden. Der Künstler war ein regimetreuer Nationalsozialist, dessen Werk eine entsprechende Ästhetik aufweist und das in der Folge nicht mehr gezeigt wurde. Dekyndt stellt das Werk einem auf den Boden strahlenden Lichtkegel gegenüber, der den sich im Raum ansammelnden Staub sichtbar werden lässt. Während der Ausstellungslaufzeit wird dieser sich weiter anhäufen. Zeit, Vergessen und Verdecken materialisieren sich und werden im Kontext gesellschaftspolitischer Entwicklungen zugleich kritisch reflektiert.

Das Werk Dekyndts speist sich aus einer wichtigen Einsicht und Botschaft der Künstlerin: Sowohl Gesellschaften als auch die Natur können nur durch ständige Veränderung und Anpassung überdauern. Die Wahl experimenteller, empfindlicher, teilweise ephemerer Materialien spiegelt Dekyndts anhaltende Faszination für Prozesse und deren Unvorhersehbarkeit wider. Die Künstlerin lädt uns ein, der Veränderlichkeit unvoreingenommen zu begegnen, indem sie der Materialität gewöhnlicher Dinge forschend in Experimenten entgegentritt. Das Werk gibt zunächst Überraschung und Staunen Raum, in und mit Materialitäten verbinden sich gesellschaftliche wie politische Fragen.

Über Edith Deykndt

Edith Dekyndt wurde 1960 in #Ypern, #Belgien, geboren und lebt und arbeitet heute in Brüssel. Zu ihren jüngsten internationalen Einzelausstellungen gehören: »Animal Methods«, #Konrad #Fischer #Galerie, Deutschland (2024); »Specific Subjects«, Fondation CAB Saint Paul de Vence, Frankreich (2024); »Song to the Siren«, Teatrino di Palazzo Grassi, Italien (2024); »L’origine des choses«, Bourse de Commerce, Pinault Collection, Frankreich (2023 bis 2024); »Paradise Syndrome«, Kunstmuseum Liechtenstein, Liechtenstein (2023); »Aria of Inertia«, Pinault Collection, Frankreich (2022) und »Concentrated Form of Non Material Energy«, St. Matthäus Kirche, Berlin, Deutschland (2022).

Katalog

Zur Ausstellung wird im Distanz Verlag ein Katalog erscheinen. Mit einer Einführung von Christina Végh und einem Essay von Rodney LaTourelle. Preis 38 Euro.

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33602 Bielefeld
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