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Industrie verschärft Grundwasserstress: Plastikproduktion und Chemieproduktion verbraucht zu viel Wasser – BUND fordert gesetzlichen Schutz des Wassers und eine echte Ressourcenwende
#Industrie stresst #Grundwasser und #Böden
#Datentransparenz und #Wassersparpolitik fehlen
Ressourcenwende unverzichtbar
#Berlin, 19. Juni 2025
Während die Sorge um unser #Grundwasser in Deutschland wächst, nimmt die Industrie eine zentrale Rolle bei der Übernutzung ein: Großunternehmen entnehmen in einigen Regionen zu viel Grundwasser und verschmutzen es zudem durch die Produktion von #Chemikalien oder #Plastik. Der Bund für #Umwelt und #Naturschutz Deutschland (BUND) fordert deshalb im Rahmen seiner »Wasserwoche« die Bundesregierung dazu auf, endlich für Fairness beim Wasserverbrauch zu sorgen.
Verena Graichen, BUND Geschäftsführerin #Politik: »Chemieriesen und Plastikriesen verschlingen ungeheure Mengen an Wasser – ohne politische Vorgaben zum Wassersparen. Das schürt Verteilungskonflikte. Die Politik muss deshalb die Verbrauche dringend priorisieren, Wasserentnahme erfassen und Genehmigungen prüfen. In Zeiten von Klimakrise#, zunehmender Trockenperioden und sinkender Grundwasserspiegel ist der immense Ressourcenverbrauch und Wasserverbrauch von Großindustrien nicht mehr zeitgemäß.«
Es ist derzeit kaum möglich, einen vollständigen Überblick über die Wassernutzung von Industrien in Deutschland zu bekommen. Welche Unternehmen, wie viel Grundwasser nutzen, ist öffentlich nicht einfach einsehbar und regional sehr unterschiedlich geregelt. In einer BUND Recherche zu Chemieparks in #NRW blieben Wasserrechte von vielen Firmen unbenannt oder ohne Mengenangabe – trotz teils großer Wassernutzung.
Ein Beispiel aus der BUND Recherche: #BASF verbraucht in Deutschland jährlich 20 Milliarden Liter Wasser, auch für die Produktion von Plastik. Zusätzlich werden 1200 Milliarden Rhein Flusswasser genutzt. Zusammen entspricht dies etwa einem Drittel des Gesamtverbrauchs der deutschen Bevölkerung. Aber auch andere Unternehmen wie Currenta Krefeld und Dormagen und Solvay Wesel verbrauchen sehr viel Wasser. Diese 3 Industriebetriebe verbrauchen so viel #Wasser, wie alle Bürger in #Krefeld, #Duisburg, #Essen, #Gelsenkirchen, #Bochum, #Dortmund, #Köln und Berlin zusammen.
Graichen: »Die Bundespolitik und Landespolitik ist gefragt, klare Prioritäten zu setzen: Öffentliche #Versorgung und #Ökosysteme müssen Vorrang vor übermäßiger industrieller Nutzung haben.«
Die enormen Wassermengen werden für die Produktionsprozesse und zu Kühlungszwecken verwendet. Laut Water Footprint Network stecken in jedem Kilo Plastik im Schnitt 180 Liter Wasser. Teilweise verdunstet das Wasser, wird erwärmt und mit Salzen und Schadstoffen wie der Ewigkeitschemikalie #TFA belastet in die Flüsse eingeleitet. Aus Sicht des BUND ist an der Zeit, dass Industrie und Wirtschaft nicht einfach unsere wertvollste Ressource Wasser für die Produktion von Plastik und Chemikalien verschwendet und verschmutzt.
Graichen: »Wer nutzt, soll zahlen, wer verunreinigt, muss säubern: Das Verursacherprinzip muss auch im Bereich der industriellen Wassernutzung gelten. Eine bundesweite einheitliche Regelung der Wasserentnahmeabgaben ist dringend nötig. Hierfür braucht es jetzt eine rasche Umsetzung der Nationalen Wasserstrategie durch Bund und Länder, mit mehr Geld und mehr Personal für die Wasserwirtschaft.«
Hintergrund
Aus der aktuellen BUND Grundwasserstudie: Durch die Anlagen des BASF Werks in #Ludwigshafen fließen pro Jahr zum Beispiel 20 Millionen Kubikmeter Grundwasser sowie rund 1,2 Milliarden Kubikmeter Wasser aus dem Rhein. Gleichzeitig weist die Gegenüberstellung von Grundwasserentnahmen und Neubildung einen strukturellen Grundwasserstress aus. Dementsprechend kann davon ausgegangen werden, dass insbesondere das verarbeitende Gewerbe im Bereich der chemischen Erzeugnisse einen signifikanten Anteil zum strukturellen Grundwasserstress in Ludwigshafen beiträgt.
Ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) von 2024 zeigt, dass die Wasserressourcen Europas stark unter Druck stehen und seit 2009 keine nennenswerten Fortschritte erzielt wurden. In 67 Prozent aller deutschen Flüssen und Seen und in sieben Prozent aller Grundwasserkörper lassen sich Auswirkungen auf den Gewässerzustand beobachten, die auf #Industriebetriebe und #Bergbau zurückzuführen sind. Damit zählen die Industrie und der Bergbau – neben der #Landwirtschaft – zu den maßgeblichen Nutzungen, die unsere Gewässer beeinflussen. Stoffe aus der Industrie können über das Abwasser, über Emissionen in die Luft oder über noch nicht dekontaminierte Altlasten in Grundwasser und Oberflächengewässer gelangen.
Die Chemieindustrie ist darüber hinaus auch der größter Verbraucher von #Öl und #Gas in Deutschland. Die BUND Studie Blackbox Chemieindustrie beleuchtet den Ressourcen und Energieverbrauch der chemischen Industrie: 383 Milliarden Kilowattstunden Energie und Rohstoffe wie Öl und Gas haben Chemiefirmen 2020 verbraucht. Das entspricht mehr als der Hälfte des Stromverbrauchs und Wärmeverbrauchs aller Privathaushalte in Deutschland. Dabei verwendet der Chemiesektor 20 Prozent seines Energiebedarfs und Rohstoffbedarfs alleine für die Produktion von Plastikverpackungen. Laut Water Footprint Network stecken in jedem Kilo Plastik im Schnitt 180 Liter Wasser. Das meiste Plastik wird immer noch verbrannt und nicht recycelt. Gleichzeitig verschärft #Plastikmüll die Umweltprobleme – durch Verschmutzung von #Böden, #Flüssen und #Meeren.
Mehr Informationen
BUND Umfrage zu Wasserknappheit …
BUND Studie Blackbox Chemie, Faktenblatt und Kurzzusammenfassung …
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) Friends of the Earth Germany, mehr …
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