Milchersatzprodukte aus Deutschland: Henning (links) und Lucas Fockenbrock vom Start up »Ährenbrüder« setzen auf heimischen Haferanbau wollen damit auch anderen Bäuerinnen und Bauern bundesweit neue Marktchancen eröffnen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Vorhaben mit 125.000 Euro. Foto: Ährenbrüder GmbH, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
DBU: Haferdrinks aus dem Münsterland – Mutmacher für Landwirte
#Osnabrück, 3. Juli 2025
Der Markt für #Milchalternativen in #Deutschland wächst weiter an. Laut Statistik Portal #Statista ist der Pro Kopf Absatz von Ersatzprodukten aus #Hafer, #Mandeln und #Soja in Deutschland beträchtlich gestiegen: von 1,66 Kilogramm 2018 auf nunmehr 4,94 Kilogramm im Jahr 2024. Das Manko: #Landwirte in Deutschland profitieren kaum davon, denn viele Rohstoffe oder gar das gesamte Endprodukt werden importiert. Das Start up »Ährenbrüder« aus Telgte will dies ändern – mit eigenen, ökologisch produzierten Haferdrinks und einem Netzwerk aus Landwirtinnen und Landwirten in ganz Deutschland. Die Deutsche #Bundesstiftung #Umwelt (#DBU) fördert Idee und Start up mit 125.000 Euro.
3 Brüder verbinden neue Geschäftsidee mit jahrhundertealter Tradition
»Die #Landwirtschaft steht vor einer grundlegenden Transformation«, so DBU Generalsekretär Alexander Bonde. Die Branche müsse für die Folgen des Klimawandels gewappnet werden. Bonde weiter: »Wir brauchen innovative Lösungen und Vorbilder – um eine ressourcenschonende, ökologisch verträgliche Landwirtschaft nach vorne zu bringen und die Existenzen der Landwirte zu sichern.« Einen Ansatz bietet das Start up »Ährenbrüder« – tatsächlich eine Unternehmensgründung von Geschwistern: Lucas, Stefan und Henning Fockenbrock verbinden dabei ihre neue Geschäftsidee mit jahrhundertealter Tradition. Denn der Familienbetrieb in Telgte wird bereits in der 19. Generation fortgeführt und besteht seit dem Jahr 1337. Das Start up ist nun ein neues Kapitel in der Hofgeschichte. Lucas Fockenbrock: »Wir wollen zur Dominanz von Importen bei Milchersatzprodukten in Deutschland Alternativen anbieten – und so den hiesigen Landwirten auch zusätzliche Märkte öffnen.« Fockenbrock zufolge hat das Start up mit eigenen finanziellen Mitteln deshalb mehrere Jahre verschiedene Haferdrinks in Bio Qualität selbst entwickelt. Der Start up Gründer weiter: »Den Hafer dafür bauen wir auf etwa zehn Hektar unserer eigenen Felder an.« Zutaten seien neben dem Hafer lediglich Wasser, Öl und Salz. Auf Zusatzstoffe werde bewusst verzichtet. Der Erfolg gibt ihnen Recht: Ihre Produkte sind laut den Gründern bereits bei vielen Einzelhändlern im Münsterland und darüber hinaus im Sortiment. »Wir bieten lokale und ökologische Produkte für Menschen aus der Region an – damit sparen wir sowohl Kosten als auch #Emissionen, die beim #Import und #Transport der Milchalternativen entstehen«, so die Fockenbrock Brüder.
Startu p fasst Aufbau eines deutschlandweiten Erzeugernetzwerks ins Auge
Mit ihrem regionalen Ansatz sehen die drei Brüder aussichtsreiche Chancen, damit bäuerliche Betriebe bundesweit viel mehr als bisher vom Trend zu alternativen Milchprodukten profitieren. Noch ist die Marktteilhabe nämlich eher bescheiden: Rund 245.441 Tonnen pflanzliche Drinks hat Deutschland im Jahr 2024 laut Statista importiert. Die Exportmenge lag im gleichen Zeitraum lediglich bei 118.103 Tonnen. Um über das Münsterland hinaus Milchalternativen regional zu produzieren, fassen die Fockenbrocks den Aufbau eines deutschlandweiten Erzeugernetzwerks für die Marke Ährenbrüder ins Auge. Lucas Fockenbrock: »Voraussetzung dafür sind die Etablierung des Standorts im #Münsterland, die weitere Marktdurchdringung in #Nordrhein #Westfalen sowie eine Vergrößerung des Sortiments.« Fockenbrock weiter: »Gemeinsam mit vielen gleichgesinnten Landwirten können möglichst viele Produktionsschritte in die Herkunftsregionen der Rohstoffe verlagert werden. So minimieren wir Transportkosten und emissionen und fördern die heimische Landwirtschaft.« Neue Produkte seien ebenfalls in der Entwicklung und Umsetzung – zum Beispiel eine besonders proteinreiche »#Hafermilch«. Nachhaltiges #Popcorn mit #Mais vom familieneigenen Hof ist bereits erhältlich.
Vermehrter #Haferanbau ermöglicht vielfältigere Fruchtfolgen
Einen zusätzlichen Effekt sieht die zuständige DBU Referentin Dr. Susanne Wiese Willmaring: »Hafer ist in Deutschland heutzutage eine selten angebaute Nutzpflanze. Ackerbaulich bereichert der Haferanbau jedoch die Fruchtfolge – also die Abwechslung der angebauten Pflanzen von Saison zu Saison.« Laut Wiese Willmaring haben vielfältige Fruchtfolgen positive Auswirkungen auf Bodengesundheit und fruchtbarkeit. Sie können den Bedarf an #Pflanzenschutzmaßnahmen reduzieren und kommen der #Biodiversität in der Region zugute. Auch das Gesamtkonzept hat die Referentin überzeugt: »Wir brauchen Landwirte, die mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass eine naturverträgliche Bewirtschaftung zu den Schlüsselfaktoren für eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft bäuerlicher Betriebe zählt. Für die Branche sind Start ups wie die ›Ährenbrüder‹ echte Mutmacher.« Die 3 Gründer hätten gute Vorkenntnisse aus Agrarwissenschaft, Molkerei und Betriebswirtschaft sowie #Marketing. »Und sie kennen die Strukturen des Einzelhandels durch den familiären Betrieb mit Selbstvermarktung, wissen also, welche Herausforderungen dort auf sie zukommen. Dies kann entscheidend für den Erfolg des Start ups sein«, so Wiese Willmaring.
Über die Green Start up Förderung
Mit der Green Start up Förderung unterstützt die DBU junge »Gründer«, die auf innovative und wirtschaftlich tragfähige Weise Lösungen für #Umwelt, #Ökologie und #Nachhaltigkeit entwickeln. Mehr Informationen gibt es online.
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