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Das große Problem der Identitätsideologie
#Gütersloh, 5. Juli 2025
Wir leben in einer Zeit, in der die persönliche Identität nicht mehr als individuelles Merkmal zählt, sondern einzig noch in der Gruppenzugehörigkeit definiert wird. Wer einer bestimmten Gruppe angehört, hat den vermeintlichen Rückhalt, gegen alle außerhalb dieser Gruppe vorzugehen – moralisch gerechtfertigt, natürlich. Die Anderen sind entweder »böse« Feinde oder »gute« Schutzbefohlene. Das Ergebnis: Ein asoziales, ja geradezu inhumanes Gesellschaftsmodell, das die Würde des Einzelnen mit Füßen tritt und die Gesellschaft spaltet.
Der #Philosoph Karl #Popper warnte einst in »Die offene Gesellschaft und ihre Feinde« (1945): »Die größte Gefahr für eine offene Gesellschaft sind die Gruppen, die ihre Sonderinteressen über die Vernunft stellen.« Genau das beobachten wir heute in der Identitätsideologie – eine »tribale Logik«, die jeden Dialog erstickt.
#Freund oder #Feind – das Manichäische Denken der #Identitätsideologie
Das Denken in Gruppen ist uralt, aber die heutige Identitätsideologie macht daraus ein rigides »Wir gegen Die« Schema. Wer nicht konform ist, wird diffamiert oder mundtot gemacht. Das Recht auf #Widerspruch, auf individuelle #Meinung wird de facto abgeschafft.
Die Soziologin Élisabeth #Badinter nennt diese Entwicklung in einem #Interview zu #Opfermythos und #Identitätspolitik in »Le Monde« (2020) »eine gefährliche Dynamik des #Opfermythos«, die »jeden Dialog ersetzt durch die Geste des moralischen Zeigefingers«. Und tatsächlich: Sobald man die eigene Gruppe als einzig »gute« sieht, verliert man jede Fähigkeit zur Empathie mit dem Anderen.
Das #Zebra Prinzip: die Tarnung der Herde – zum Tod des Individuums
Biologisch bestätigt ist dieses Phänomen durch das Zebra #Prinzip: Zebras tarnen sich nicht vor Feinden, sondern innerhalb der Herde. Ein rot markiertes Zebra wird zum leuchtenden Ziel – und fällt als Individuum sofort auf, was tödlich endet. Und es identifiziert sie nach außen und innen als Mitglied der Gruppe (der Herde).
Diese #Metapher beschreibt das Schicksal von Andersdenkenden in identitären Gruppen: Wer sich nicht der #Herde anpasst, wird zum Außenseiter, zur Zielscheibe – mit allen Konsequenzen. Der #Individualismus wird bestraft, Konformität erzwungen.
Identitätsideologie ist totalitär
Der Schriftsteller Roger #Scruton brachte es in »Fools, Frauds and Firebrands« (2015) auf den Punkt: »Identitätspolitik ist die neue #Religion des #Relativismus – und sie fordert den totalen Gehorsam.« Wer nicht mitmacht, wird exkommuniziert. Damit mutiert die Identitätsideologie zu einer neuen Form von Totalitarismus, der nicht durch staatliche Gewalt, sondern durch sozialen Druck funktioniert. Sie ist das Gegenteil von Aufklärung und Pluralismus.
Warum das brandgefährlich ist
Was passiert, wenn das Individuum keine Rolle mehr spielt? Wenn man Menschen nur noch nach ihrem vermeintlichen »Sündenregister« der #Gruppenzugehörigkeit bewertet? Dann öffnet man die Tür für gesellschaftliche Spaltung, Hass und letztlich für politische und darüber hinausgehende #Gewalt.
Der Philosoph Isaiah Berlin mahnt in seinen »Four Essays on Liberty« (1969): »Wenn wir die individuelle #Freiheit aufgeben, verlieren wir nicht nur uns selbst, sondern auch die Grundlage für eine freie #Gesellschaft.« Man mag ergänzen: Das, was wir heute unter dem Begriff »#Demokratie« verstehen.
Der Appell an den #Humanismus
Wir müssen diesem tribalistischen Rückfall entgegenwirken – mit einem klaren Bekenntnis zum Individuum. Menschen sind mehr als ihre Gruppenidentität. Sie verdienen Anerkennung und Respekt als eigenständige Subjekte.
Die Identitätsideologie gefährdet nicht nur den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sondern auch das Fundament unserer liberalen Demokratie. Es ist höchste Zeit, den #Herdentrieb zu überwinden und echten Respekt für das #Individuum zu verteidigen.
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