Foto: Jessica Ticozzelli, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Es heißt »Social Media«, eine sprachliche Klarstellung
Gütersloh, 13. Juli 2025
Im Deutschen ist oft von »Sozialen Medien« die Rede, wenn es um #Instagram, #Facebook & Co. geht. Das ist aber eine falsche Übersetzung, denn »social« heißt auf Deutsch nicht »sozial« sondern »gesellig«. Der Begriff »sozial« ist im Deutschen mit Attributen wie »unterprivilegiert« oder »wohltätig« konnotiert. Korrekt heißt es also schlicht »Social Media«. Eine passende Übersetzung wäre »Onlinetreffs«, wobei dieser Begriff die Eigenschaft als Medien ausklammert. Passender wären also eher Begriffe wie »Bürgermedien« oder »Partizipative Medien« im Kontrast zu institutionellen oder klassischen Medien, die freilich sehr sperrig klingen. »Offene Medien« klänge besser, aber auch weniger schlagkräftig als »Social Media«.
Anders gesagt
Im alltäglichen Sprachgebrauch ist in Deutschland häufig von »Sozialen Medien« die Rede, wenn Plattformen wie Instagram, Facebook oder »#TikTok« gemeint sind. Doch diese Übersetzung ist problematisch – und eigentlich schlichtweg falsch.
Das englische Wort »social« bedeutet nicht »sozial« im deutschen Sinne, sondern eher »gesellschaftlich« oder »gesellig«. Während »sozial« im Deutschen meist mit #Wohltätigkeit, #Hilfsbereitschaft oder auch staatlicher Unterstützung assoziiert wird – etwa im Begriff »soziales Netz« – beschreibt »social« in diesem Zusammenhang vielmehr die Möglichkeit zur unkomplizierten, niederschwelligen Interaktion zwischen Nutzern. Der gesellige Aspekt steht im Vordergrund, nicht der karitative.
Die wörtliche Übersetzung »Soziale Medien« führt damit in die Irre. Besser wäre es, den englischen Begriff »Social Media« schlicht beizubehalten – ähnlich wie bei »Smartphone« oder »Internet«, die längst ins alltägliche Vokabular übergegangen sind.
Wer dennoch nach einer deutschen Entsprechung sucht, steht vor einer schwierigen Aufgabe. Begriffe wie »Onlinetreffs« oder »Geselligkeitsmedien« wirken künstlich oder blenden wichtige Aspekte aus. Alternativen wie »Bürgermedien«, »Offene Medien« oder »Partizipative Medien« versuchen den partizipativen Charakter der Plattformen zu betonen, bleiben aber sperrig und wenig griffig.
Manchmal ist das Original einfach besser. »Social Media« bleibt sprachlich wie inhaltlich die treffendste Bezeichnung – auch im Deutschen.
Die Anwendung im Kontext
Aus dieser Betrachtung folgt, dass der Begriff so oder so meist auch falsch angewendet wird. Es heißt korrekt immer »in« den »Social Media« und nicht »auf« den »Social Media«. Abstrakter formuliert: »In den Medien« – und nicht »auf den Medien«. Von »Kanälen« zu sprechen, ist ebenfalls irreführend; das tut man klassisch dann, wenn es um Rundfunk geht. Die »Social Media« senden aber nicht linear, man muss sie aktiv konsumieren während sie interaktiv und dynamisch sind. Ebenso würde man verschiedene Zeitungstitel nicht als »Kanäle« bezeichnen, sondern eben ihre Titel nennen oder begrifflich abstrahieren (Tageszeitungen, Lokalzeitungen, Magazine, Wochenzeitungen et cetera).
https://www.guetsel.de/content/107042/es-heisst-social-media-eine-sprachliche-klarstellung.html
Veranstaltungen
nicht nur in Gütersloh und Umgebung
Februar 2027 | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
So | Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | |
7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 |
14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 |
21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 |
28 |