Foto: Cottonbro Studio, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Die Domino Taktik
#Gütersloh, 4. September 2025
Die Serie »The #Blacklist« liefert eine eindrucksvolle #Metapher, die sich auch auf #Mobbing übertragen lässt: die #Domino Taktik. #Raymond #Reddington, die Hauptfigur, geht nie direkt auf den Hauptgegner los. Stattdessen sucht er einen Beteiligten – einen #Dominostein. Sobald dieser kippt, gerät die ganze Kette ins Wanken, bis am Ende der große Gegenspieler fällt.
Beim #Mobbing sind die Strukturen oft ähnlich. Es handelt sich selten um eine Einzeltat, sondern um ein #Netzwerk aus #Rädelsführern, #Mitläufern und schweigenden #Komplizen. Statt den »Obermobber« frontal anzugreifen, ist es oft klüger, nach dem schwächsten Stein (oder irgendeinem Stein) zu suchen: Wer ist unsicher? Wer macht nur mit, weil er Druck verspürt? Wer lässt sich leichter konfrontieren oder durch Fakten widerlegen?
Dabei gilt: Anders als im Bild vom »ersten Stein« kann in Wirklichkeit jeder Stein den Effekt auslösen. Ob Mitläufer, Schlüsselfigur oder neutraler Beobachter – sobald einer kippt, verändert sich die Dynamik. Je nach Richtung fällt die Kette »flussabwärts« (die Mitläufer geraten ins Wanken) oder »flussaufwärts« (selbst der Rädelsführer steht plötzlich isoliert da).
Gerade neutrale Beobachter spielen dabei eine Schlüsselrolle. Sie könnten oft der Stein sein, der das ganze System kippt – einfach, indem sie ehrlich spiegeln, was sie sehen. Tun sie es nicht, bleibt die #Kette stabil. Kippen sie aber, wird das gesamte Narrativ brüchig: Das Opfer erkennt, dass es nicht »verrückt« ist, die #Mitläufer spüren, dass das Schweigen nicht mehr trägt, der Rädelsführer verliert seine Aura der Unantastbarkeit.
Beispiel: #Arbeitsplatz Mobbing
In einem Unternehmen wird eine Mitarbeiterin systematisch ausgegrenzt. Der Rädelsführer ist ihr Vorgesetzter, doch er stützt sich auf ein Netz von Mitläufern: Kollegen, die #Gerüchte weitertragen, und solche, die schweigend danebenstehen. Anstatt sofort den Chef frontal anzugehen, spricht die #Betroffene einen Mitläufer an, der nur widerwillig mitmacht – vielleicht durch eine höfliche, aber direkte Frage: »Warum hast du das über mich weitererzählt?«
Dieser Stein gerät ins Wanken. Er beginnt, sich zurückzuziehen. Andere merken: Nicht alle stehen hinter dem Chef. Plötzlich ist die Dynamik nicht mehr geschlossen, sondern brüchig.
Das »Umfallen« eines Steins muss nichts Negatives sein: Wenn ein Mitläufer oder Beobachter sich plötzlich positioniert (»Ich sehe das, was hier passiert – und ich mache da nicht mehr mit«), dann fällt er aus der Reihe. Dieses »Umfallen« ist nicht negativ, sondern ein Akt von #Mut. Und genau wie bei den klassischen Dominosteinen löst auch dieser Fall eine Kettenreaktion aus: Andere trauen sich ebenfalls, Position zu beziehen.
Mobbing Netzwerke sind wie Dominosteine – stabil, solange keiner kippt. Doch wenn einer fällt, kann die ganze Kette ins Rutschen geraten.