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#Gütersloh, 20. Oktober 2025
Überall riecht es gleich. In #Gütersloh wie in #Genf, in #Köln wie in #Kopenhagen: nach #Fritteuse, #Convenience und #Kompromiss. #Pizza, #Döner, #Pasta, #Bowls, #Burger, #Bratwurst, #Pommes & Co. Nichts dagegen – sie stillen den #Hunger, manchmal sogar die Sehnsucht. Aber sie erzählen keine #Geschichte mehr. Sie sind die #McDonaldisierung des #Essens. Und damit ein stilles Symbol für etwas viel Größeres: den #kulturellen #Schwund im Alltag, den eklektischen Zerfall.
Was früher #Kochkunst hieß, heißt heute #Konzept. Statt Gastgebern gibt es Markenbotschafter, statt Menüs Content Strategien. Die Tische sehen überall gleich aus, die #Musik ist lizensiert, das Licht auf Instagram abgestimmt. Was nach #Individualität aussieht, ist meist nur #Design – durchoptimiert und franchisetauglich. #Burger werden mittlerweile zur #Haute #Cuisine hochstilisiert, während echte #Küche verschwindet. Es schmeckt nach #Authentizität, aber produziert nur Simulation.
Die #Verflachung der #Gastronomie ist ein #Spiegel unserer Zeit. Wir leben schnell, also essen wir schnell. Wir vergleichen Preise, also vergleichen wir Menschen. Wir konsumieren Erlebnisse, aber kaum noch Bedeutung. Selbst das #Dinner ist längst in die Logik des Algorithmus integriert: »Andere Kunden bestellten auch …«.
Früher war das #Restaurant ein Ort des Gesprächs, des Rauschs, der Zufälle. Heute ist es ein Interface. Wir scrollen durch Speisekarten wie durch Feeds. Wir bestellen Nähe, aber bekommen Bequemlichkeit. Das Essen wird geliefert, die Begegnung entfällt.
Dabei war Gastronomie einmal ein soziales Organ. Sie verband Schichten, Generationen, Milieus. Heute trennt sie nur noch Zielgruppen. Die Frage »Wohin gehen wir essen?« ist längst keine Frage des Geschmacks mehr, sondern der Marke.
Natürlich: Fast Food ist nicht böse. Es ist nur das Symptom einer Kultur, die Zeit für ein Luxusproblem hält. #Kochen braucht Geduld, Aufmerksamkeit, Hingabe – alles, was im System der permanenten Beschleunigung keinen Platz mehr hat. Essen ist nicht mehr Sprache, sondern Datenstrom.
Vielleicht beginnt der kulturelle Wiederaufbau nicht auf der Bühne, sondern am Herd. Vielleicht ist der wahre Akt der Rebellion heute, einen Tisch zu decken, an dem wirklich gekocht wird. Kein Lieferservice, keine #KI generierte #Menükarte, kein Trend – nur Menschen, Zutaten und Zeit.
Denn #Kultur ist nicht, was wir streamen, sondern was wir schmecken. Und Fast Food ist, bei allem Respekt, eben nur fast gut.
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