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KWS Lectures: Lanz, Maischberger & Co. sind Unterhaltungssendungen

#KWS #Lectures: #Lanz, #Maischberger & Co. sind Unterhaltungssendungen

  • Warum #Polit #Talkshows Unterhaltung sind – und warum das niemanden überraschen sollte

#Gütersloh, 5. Dezember 2025

Es gehört zu den liebenswürdigen #Ritualen unserer #Medienkultur, so zu tun, als seien Sendungen wie Lanz, Maischberger oder »Hart aber Fair« politische Veranstaltungen. Als würden dort Beschlüsse vorbereitet, Meinungen gewendet, Erkenntnisse geboren. Als wäre das Studio so etwas wie eine erweiterte Ausschusssitzung – nur eben mit besseren Kamerawinkeln und einer Maske, die jede Nachtschicht überlebt.

Der Gedanke ist charmant, aber falsch. Und eigentlich wissen wir das alle.

1. Das #Fernsehen kann gar nichts anderes als #Unterhaltung

#Marshall #McLuhan hätte uns die Antwort bereits vor 60 Jahren ins #Notizbuch diktiert: Das #Medium ist die #Botschaft. Das Fernsehen ist #Bild, #Tempo, #Emotionalisierung. Es ist #Aufmerksamkeitsverwaltung per #Lichtquelle. #Neil #Postman ergänzte: Alles, was im Fernsehen erscheint, wird automatisch unterhaltungsförmig – nicht wegen der Inhalte, sondern wegen der Struktur. #Politik, die in dieses Medium steigt, hat damit nur 2 Optionen: untergehen oder unterhalten. Die meisten entscheiden sich folgerichtig für Letzteres.

2. Der Erfolg der Sendungen beweist, dass sie funktionieren – also unterhalten

Man hört oft: »Aber Millionen schauen das doch!« Eben deshalb. Wenn ein Format im Fernsehen funktioniert, dann weil es auf die #Logik des #Mediums einzahlt – nicht, weil es sie überwindet. Politische Tiefe hat die Reichweite eines geisteswissenschaftlichen Kolloquiums. Unterhaltung hingegen kann ganze Bevölkerungen binden. #Talkshows sind erfolgreich, weil sie unterhalten – nicht trotz Unterhaltung.

3. Wichtige Frage: Was genau wird dort eigentlich erarbeitet?

Stellen wir die unerhörte Frage: Wird ein #Gesetz vorbereitet? Ein Konsens gefunden? Eine #Theorie entwickelt? Ändert irgendjemand seine #Meinung? Ein durchgehendes Nein. ber gerade das zeigt: Die Sendung funktioniert prächtig – als Sendung. Nicht als #Demokratie. Sie produziert #Sendezeit, keine Politik. Die Debatte ist Kulisse, nicht Kern. Es gibt weder Beschlussvorlagen noch Theoriepapiere. Es gibt den Abschiedsgruß: »Vielen Dank fürs Zuschauen, wir sehen uns beim nächsten Mal«.

4. Gäste werden nicht eingeladen – sie werden gecastet

Eine Talkshow braucht Rollen: den impulsiven #Provokateur, die nüchterne #Expertin, den verletzungsanfälligen #Empörten, die vernünftige #Mitte, die Betroffene als moralisches Zentrum, den Sündenbock. Das ist kein journalistisches Prinzip, sondern Showdramaturgie. Die Redaktion arbeitet wie ein Casting Team. Nicht, um die demokratische Vielfalt abzubilden, sondern um ein spannendes Produkt zu erzeugen.

5. #Denken ist ein Fernsehproblem

Wirkliches Denken ist langsam. Es macht Pausen. Es sucht. Es zögert. Im Fernsehen ist das tödlich. Wenn jemand sagen würde »Dazu muss ich erst einmal in Ruhe nachdenken«, wäre das dramaturgische Ende der Sendung. Also reden alle weiter, oft entlang eingeübter Linien. Nicht aus Erkenntniseifer, sondern aus Sendelogik.

Zwischenspiel: Die Polit Talkshow als #Fußballspiel

Vielleicht hilft ein sportlicher Vergleich, um das Ganze endgültig einzuordnen. Polit Talkshows sind nicht einfach Gesprächsrunden – sie sind Fußballspiele mit Mikrofonen. Nur dass mehr als 2 Mannschaften auf dem Platz stehen und niemand Trikots trägt (obwohl es manchmal helfen würde). Die Rollen sind erstaunlich stabil: Der Provokateur schießt aus jeder Lage. Die Expertin spielt den sauberen Aufbaupass, wird aber selten gefeiert. Der Empörte liegt regelmäßig auf dem rhetorischen Rasen und verlangt Freistoß. Die Moderatorin istSchiedsrichterin, Showmasterin, Dummy Ref in Personalunion.

Fouls: »Lassen Sie mich ausreden!« – klassische Gelbe Karte. Tore: Ein Tor fällt, wenn ein Statement im Studio stehenbleibt, ohne dass jemand zurück in die Defensive kommt. Nicht, weil es objektiv stimmt, sondern weil gerade niemand im Presseraum sprinten will. Abseits: »Das hat doch damit gar nichts zu tun!« – der Abseitspfiff der politischen Unterhaltung. Die Fans: Zuschauer jubeln, wenn ihre Meinung ein Tor schießt. Es sind nicht die Argumente, die gewinnen, sondern die Bildschirmpräsenz. Die Liga: Die Topspieler sind die, die am besten performen, nicht die, die am besten denken. Das ist keine Schwäche des Formats – es ist das Format.

Und so wird klar: Polit Talkshows sind kein politischer Prozess – sie sind eine Sportart, die vorgibt, ein Seminar zu sein.

6. #Pseudo #Journalismus: die Showmaster der Republik

Die Moderatoren dieser Formate sind keine Journalisten. Das ist keine Beleidigung – es ist eine präzise Beschreibung. Journalismus sucht Erkenntnis. Die Show sucht Spannung. Ein Moderator in einem Polit Talk ist weniger Rechercheur als Regisseur: Er treibt an, verteilt Redezeit wie Spielbälle und sorgt dafür, dass das Match der Meinungen nicht zu früh abflacht. Pseudo Journalismus ist nicht böse gemeint – es ist ein Genre.

7. Und doch wirkt das Ganze politisch

Hier liegt die eigentliche Eleganz des Systems: Unterhaltung kann politisch wirken, ohne politisch zu sein. Sie kann Framing erzeugen, Figuren aufbauen, Positionen normalisieren, Themen setzen. #Hollywood tut das seit Jahrzehnten mit militärischen Heldenbildern. Polit Talkshows tun es mit Rollenbildern der Republik. Nicht als Absicht – als Nebenwirkung.

Der Zweck ist Unterhaltung. Die Wirkung ist Meinungsklima.

8. Was bleibt?

Vielleicht ist die ehrlichste Haltung die einfachste: Wir sollten wissen, wann wir unterhalten werden – vor allem dann, wenn es so aussieht, als würden wir informiert. Polit Talkshows sind keine Demokratiewerkstätten. Sie sind keine Diskursräume. Sie sind Bühnenstücke, in denen Politik so tut, als wäre sie die Hauptsache, obwohl sie nur Kulisse ist.

Oder in der Sprache der Fußballfans: Der Ball ist rund, der Talk dauert 75 Minuten, und am Ende gewinnen immer die #Einschaltquoten.

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